Die Grundsteuer in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat im letzten Jahr einen signifikanten Anstieg erlebt, wie vom WDR berichtet wurde. Diese Veränderung hat Auswirkungen auf Millionen von Bürgern in NRW, die nun tiefer in die Tasche greifen müssen, um die gestiegenen Hebesätze zu bewältigen. Im Folgenden fassen wir die Situation zusammen und erläutern die Gründe hinter diesem Anstieg.

Ein Anstieg wie lange nicht mehr

Ernst & Young (EY), eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat eine Grundsteuer-Analyse für das Jahr 2022 durchgeführt, die NRW in einem schlechten Licht zeigt. Laut der Analyse hat Nordrhein-Westfalen die höchsten Hebesätze für die Grundsteuer B im Durchschnitt aller Bundesländer. Mit durchschnittlich 565 Prozent schreiben die Kommunen in NRW beträchtliche Beträge durch die Immobilienbesteuerung ein. Diese Steigerung um 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr ist der höchste Anstieg in allen Bundesländern.

Die Faktoren hinter dem Anstieg

Der rasante Anstieg der Grundsteuern in NRW ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Eine wesentliche Rolle spielt die Grundsteuerreform von 2019, die dazu führte, dass Immobilien neu bewertet werden und nicht länger nach einem Einheitswert berechnet werden. In NRW fehlen derzeit rund 600.000 Grundsteuer-Erklärungen, was für Bürger zu Nachteilen führen kann.

Neben der Reform, die ab 2025 in Kraft treten wird, beeinflussen der Hebesatz, der von den Kommunen festgelegt wird, sowie die Steuermesszahl, die sich nach der Art der Immobilie richtet, die Höhe der Grundsteuer.

Die höchsten und niedrigsten Hebesätze in NRW

Die Gemeinde Hürtgenwald in der Eifel verzeichnet mit einem Hebesatz von 950 Prozent den höchsten Wert in NRW. Bönen (940 Prozent), Altena, Witten und Nörvenich (alle 910 Prozent) folgen dicht dahinter.

Die niedrigsten Hebesätze finden sich in Verl mit 190 Prozent, gefolgt von Monheim am Rhein (250 Prozent) und Harsewinkel (260 Prozent).

Auswirkungen auf Eigentümer und Mieter

Die gestiegenen Hebesätze der Grundsteuer B betreffen hauptsächlich Immobilieneigentümer in NRW. Jedoch sollten auch Mieter wachsam sein, da Vermieter die gestiegenen Steuern über Nebenkosten auf die Mieter umlegen können.

Ein Realsteuervergleich der Gemeinden in NRW für 2022 zeigt, dass die Realsteueraufbringungskraft der Grundsteuer B durchschnittlich etwa 200 Euro pro Kopf beträgt. In einigen Städten wie Düsseldorf kann dieser Wert sogar über 300 Euro liegen.

In vielen Fällen ist zu erwarten, dass Eigentümer von Mietshäusern die steigenden Grundsteuern auf Mieter umlegen werden. Dadurch werden Millionen von Bürgern in NRW die Auswirkungen der Erhöhung der Grundsteuer zu spüren bekommen.

Fazit

Die steigenden Hebesätze der Grundsteuer in NRW haben bedeutende Auswirkungen auf Bürger und Immobilieneigentümer. Die Gründe hinter diesem Anstieg sind vielfältig, von Reformen bis hin zur Bewertung von Immobilien. Es ist ratsam, sich über die Auswirkungen auf Ihre individuelle Situation zu informieren und professionellen Rat einzuholen, um die finanziellen Konsequenzen besser zu verstehen.