Kryptowährung Versteuern: Was Anleger wissen müssen

Teure Bußgelder, langjährige Strafverfahren und im schlimmsten Fall Gefängnis – das kann auf Anleger zukommen, die ihre Profite aus Kryptowährungen nicht korrekt versteuern. Dieses Risiko besteht auch rückwirkend, da deutsche Finanzämter seit einigen Jahren verstärkt Daten sammeln und auswerten. Ein aktuelles Beispiel ist Bitcoin.de, die älteste Bitcoin-Börse in Deutschland, deren Datensätze seit 2023 vom Fiskus geprüft werden – inklusive Vorgänge, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Plattformen wie Coinbase und Binance untersucht werden.

Herausforderungen der Krypto-Versteuerung

Selbst mit gutem Willen kann die korrekte Versteuerung von Kryptowährungen kompliziert sein. Transaktionschaos, lückenhafte Datensätze und unklare Spezialfälle erschweren den Prozess. Eine auf Krypto-Steuern spezialisierte Beraterin berichtet von vielen panischen Anrufen von Anlegern. Sie betont jedoch: „Man muss keine Angst vor dem Finanzamt haben.“

Anleger müssen lernen, wie sie richtig mit dem Finanzamt kommunizieren, ihre Mitwirkungspflichten erfüllen und ihre Rechte kennen. Hier einige wichtige Hinweise, um auf der sicheren Seite zu bleiben und im Notfall die richtige Hilfe zu bekommen – auch mit kleinem Budget.

Eine Nachprüfungswelle steht bevor

Laut Experten war die Prüfung von Bitcoin.de nur der Anfang. Sie erwarten, dass bald auch andere große internationale Börsen wie Coinbase und Binance geprüft werden. Prüfungen dieser Konzerne können Jahre dauern, aber sie werden kommen – auch auf EU-Ebene wird dies vorbereitet.

Generell gilt: Jede Information, die man dem Finanzamt zur Krypto-Versteuerung einreicht, ist besser als nichts zu tun. „Hauptsache, es kann erklärt werden,“ sagen Experten. Selbst wenn man nicht alle Daten nachvollziehen kann, sollte man nach bestem Wissen und Gewissen die Informationen einreichen. Wenn man nichts angibt, besteht der Tatbestand der Vorsätzlichkeit, was schnell zu einem Strafverfahren führen kann, auch für vergangene Jahre. In diesem Fall kann eine Selbstanzeige helfen.

Umgang mit Finanzamtsanfragen

Experten weisen darauf hin, dass das Finanzamt nach der Abgabe der Steuererklärung oft zusätzliche Informationen anfordert, was viele Anleger verunsichert. Sie fordern dann beispielsweise die Vorlage aller digitalen Datensätze. Diese Anfragen sind nicht immer rechtswirksam. Es ist wichtig zu wissen, dass das Finanzamt konkret angeben muss, welche Informationen es benötigt.

Steuertools wie Cointracking oder Koinly können hierbei helfen, indem sie alle Transaktionen übersichtlich aufbereiten. Diese Reports können dem Finanzamt übermittelt werden. Alternativ kann man auch den Public Key teilen, obwohl das Geschmackssache ist.

Nicht jeder Fall der versäumten Versteuerung wird gleich bestraft. Oft hängt es von der Summe ab. Wenn eine hinterzogene Einkommenssteuer von über 50.000 Euro vorliegt, ist die Eröffnung eines Strafverfahrens sehr wahrscheinlich, was bis zu fünf Jahre dauern kann. Solche Verfahren enden meist mit einem Bußgeld, selten mit einer Haftstrafe.

Für Unternehmer und Selbstständige kann ein Strafverfahren jedoch existenzielle Konsequenzen haben, da eine Unbedenklichkeitserklärung im Webregister für öffentliche Aufträge erforderlich ist.

Beratung und Unterstützung

Wichtige Grundregeln für die Versteuerung von Kryptowährungen sind: Jeder Umtausch, auch von Coin zu Coin, ist steuerlich relevant. Ab einer Haltefrist von einem Jahr ist der Umtausch und Verkauf steuerfrei. Es besteht eine jährliche Freigrenze von 600 Euro, wird diese überschritten, muss der gesamte Gewinn versteuert werden. Profite werden mit Verlusten verrechnet.

Bei hohen Gewinnen ist es ratsam, einen auf Krypto spezialisierten Steuerberater zu konsultieren.

Fazit

Die korrekte Versteuerung von Kryptowährungen ist komplex, aber machbar. Mit den richtigen Informationen und Tools können Anleger ihre Steuerpflichten erfüllen und unangenehme Konsequenzen vermeiden. Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihnen bei der korrekten Versteuerung Ihrer Kryptowährungsgewinne zu helfen. Zögern Sie nicht, uns für eine individuelle Beratung zu kontaktieren.

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